Nachdem mein Campervan letzes Jahr durch zwei Parkrempler beschädigt wurde und auch sonst die Zeit nicht spurlos am Auto vorbeiging, wurde es gerichtet und neu lackiert. Da sich mein Nutzungsverhalten für den Bus aber geändert hat und mir die zwei Sitze zu wenig waren, beschloss ich, eine der werksseitigen Rücksitzbänke wieder einzubauen. Dadurch passen natürlich die vorhandenen Möbel nicht mehr in den Wagen, sodass ich neue anfertigen muss. Ich habe mir unendlich lang den Kopf zerbrochen, wie das Layout sein könnte. Wie ich mich entschieden habe, erfährst du in diesem Bericht.
Solltest du zum ersten mal meinen Blog besuchen und du die Berichte zum Neufbau meines Fiat Ducato Campingbus nicht kennen, habe ich dir hier die vorangegangenen Berichte verlinkt.
Es geht los
Dadurch, das die Rückbank zurück in den Wagen gefunden hat, muss das neue Layout der Möbel grundlegend verändert werden. Wie zuvor mit großem Spülbecken, dem riesigen Schubladenschrank oder einer Sitzgruppe für 4-6 Personen wird es so nicht mehr geben.
Ich richte mir eine Werkstatt ein
Eine Überlegung die ich zuvor hatte, war die Möbel mit Bosch oder Item Aluprofilen zu bauen. Nach stundenlanger Recherche und Rechnerei war mir das aber zu teuer. Von meinem vorherigen Ausbau sind außerdem etliche Platten aus 15 mm Birke/Eukalyptus Multiplex vorhanden. Ich muss nur einen Weg finden, leichte Möbel daraus zu bauen. Ich richte mir eine provisorische Werkstatt in meinem Wohnzimmer, sowie auf dem Balkon ein und säge die ersten Platten auf Maß. Oh Mann, das habe ich echt unterschätzt, was für eine Sauerei durch Sägespähne entsteht. Meine Wohnung ist nach ein paar Schnitten derart verstaubt, das ich die Arbeiten einstelle.
Es vergehen etliche Tage bis ich an den Möbeln weiterbauen kann. Ein guter Freund hat mir angeboten, vor seinem Haus weiterarbeiten zu dürfen. Eine gute Gelegenheit ihn auch mal wieder zu besuchen. Ich fahre die 300km zu ihm, aber am ersten Tag ist an Holzarbeiten nicht zu denken. Wir müssen bei einem spontan zugesagten Umzug helfen. Auf dem Weg nach Hause, haben wir dann noch einen Abstecher zum Baumarkt gemacht und dort ist etwas passiert, was so nicht eingeplant war.
Ja, ab jetzt bin ich stolzer Besitzer einer Tischkreissäge. Nur weiss ich nicht, wo ich das Teil bei mir zuhause aufbauen kann. Egal, darum kümmer ich mich irgendwann mal und haben ist besser als brauchen. Jedoch kann ich jetzt deutlich besser den Zuschnitt der Platten erledigen. Binnen von zwei Tagen entstehen die Grundkonstruktionen des Bettes und der zwei Schränke. Ich bin zufrieden… vorerst.
Ausziehbett im Heck
In meinem letzten Blog Beitrag erwähnte ich, das zwischen Rückbank und Hecktüren ein Ausziehbett sein soll. Lange habe ich darüber gegrübelt wie sich ein solches Bett als „schwebende“ Konstruktion realisieren lässt. Mehrere Probleme tauchten auf.
1. Der Platz hinter der Rückbank ist sehr klein. Zwischen Rückenlehne und Hecktüre habe ich nur 60 bis 70cm Raum, je nachdem in welcher Höhe man misst. Bei 65 cm Einbauhöhe bleiben nur noch ca. 65 cm für die Breite. Das reicht aus um ein 120 mal 185 cm Bett im ausgezogenen Zustand zu realisieren.
2. Die umgeklappte Rückbank taugt nicht, um das ausgezogene Bett darauf abzustützen. Dennoch möchte ich keine Beine in der Mitte des Bettes haben. Das wird kniffelig, denn ich habe nur wenig Spielraum, um in der Höhe zu variieren. Mein Van ist nur ein L1H1, d.h kurzer Radstand ohne Hochdach. Im Innenraum hat er eine Höhe von ca. 166 cm. Das Bett soll auf 65cm Höhe montiert werden. Das bedeutet, das inklusive Bettgestell und Matratzen nur etwa 85cm zum Dach bleiben. Benutze ich das Bett im eingeschobenen Zustand, d.h. mit zwei Matratzen übereinander, reduziert sich der Platz auf sogar nur 75 cm.
Letzendlich habe ich dann vier Aluprofile gekauft, um daraus den ausziehbaren Lattenrost zu bauen. Doch wie bekomme ich die Holzleisten auf dem Alu fest? Direkt „draufspaxen“ oder kleben? Nein, das gefiel mir nicht. Letzten Endes habe ich die Latten an zuvor eingepressten Nietmuttern geschraubt. Danach habe ich das Ganze auf genau 65 cm Breite abgelängt und den Lattenrost zum ersten Probewohnen in den Van gelegt. Sieht doch schon ganz gut aus. Die Breite von 65cm ist perfekt. Es bleibt nur ein Spalt von 1-2 cm zwischen Rückbank und dem Bett, quasi Presspassung.
In den kommenden Tagen und Wochen wird es am Ausbau weitergehen. Es müssen Führungsschienen für das Bett gebaut werden. Außerdem sind die Schränke noch nicht fertig und das Elektro-Setup ist auch noch Zukunftsmusik. Sei also gerne dabei wenn es hier weitergeht mit dem Vanausbau, bis dann.
Wenn dir meine Geschichte gefällt, schreibe mir gerne einen Kommentar unten in die Box. Es würde mich freuen und motivieren weitere Stories über Unternehmungen und Mikroabenteuer zu schreiben. Also, bis demnächst zu einem neuen Abenteuer in diesem Blog…. tschüüüüs!