Es ist der 27. März, das Wetter ist unberechenbar, aber mir fällt Zuhause die Decke auf den Kopf. Beim Ausbau meines Vans komme ich nicht wirklich weiter, bzw. mir fehlt Motivation und Inspiration.

Deshalb beschließe ich einen kleinen Wanderausflug zu Deutschlands steilsten Weinbergen. Gemeint ist das Örtchen Bremm an der Mosel und dem Calmont Klettersteig. Hier habe ich einen Rundweg von ca. 10km geplant und kann hierbei meine neuen Wanderstiefel testen, die ich mir nach der Wanderung am E5, gekauft habe. Let´s go.

Auf dem Weg zur Mosel überlege ich mir mehrfach umzukehren, da das Wetter einfach nur verrückt spielte. Erst Sonne, dann Regen, dann Schnee. Je tiefer ich in den Hunsrück vorrücke, desto verrückter wird es. Dennoch fahre ich weiter, in der Hoffnung, das es sich Lohnen wird.

Calmont Höhenweg

In Bremm angekommen, es ist 13.30 Uhr, scheint gelegentlich die Sonne und der blaue Himmel zeigt sich zeitweise. Ich suche nach dem Weg, den ich auch schnell finde und laufe los. Zuhause habe ich die Tour mit Komoot geplant, doch vor Ort beschließe ich frei nach Schnauze zu laufen, also ohne Navigation.

Schon im Ort geht es kräftig bergauf. Mitten durch den romantischen Ortskern, vorbei an historischen Fachwerkhäusern geht es auf den Calmont Höhenweg.

Die Teerwege sind schon kurz hinter dem Ort zu Ende und der Weg wird schlammig und rutschig. Gut das ich die Wanderstöcke dabei habe und hoffe mich nicht „auf die Nasel“ zu legen. Entlang eines kleinen Baches gewinne ich schnell an Höhe. Nach dem kurzen Stück im Wald, geht es kreuz und quer durch Weinberge und die Moselschleife wird sichtbar.

Römisches Bergheiligtum

Weiter geht es durch den Wald, immer entlang auf dem Höhenweg in Richtung Ediger-Eller. Der Wanderweg ist sehr einfach zu laufen, lediglich an Steigungen bzw. bergab wird es rutschig. Auffallend ist, das ich alleine auf dem Weg bin, keine Menschenseele begegnet mir auf meinem Rundweg. Offensichtlich sind die meisten nur schönwetter Wanderer – LOL. Weiter den Weg entlang, kommt man zu einer ehemaligen römischen Tempelanlage, die trotz ihres alters erstaunlich neu aussieht. Ja klar, bei Grabungsarbeiten wurden 2005 die Fundamente des Bergheiligtums freigelegt und ein Wiederaufbau durch die Behörden beschlossen. 2009 wurde das „neue“ römische Berheiligtum fertig gestellt. Die Türen sind leider verschlossen und ich habe keine Ahnung was sich dahinter befindet.

Wer mehr über das römische Treiben der Römer an Rhein und Mosel wissen möchte, dem empfehle ich diese Seite https://www.strassen-der-roemer.eu

Calmont Klettersteig

Nachdem ich mir die gallorömische Rekunstruktion ausgieb angesehen habe, geht es Richtung Einstieg in den Calmont Klettersteig. Im Web konnte ich in diversen Berichten lesen, das eine Klettersteigausrüstung nicht unbedingt notwendig ist, jedoch ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit ein absolutes muss. Aber das muß jeder für sich selbst entscheiden, ich für meinen Teil, lasse des Kletterset Zuhause. Vom Tempel aus, geht es ein steiles Stück bergab und der Waldboden ist mega rutschig. Das ist allerdings dem vorangegangenen Regen zu verschulden. Am Eingang zum Klettersteig begrüßt mich ein wegweisendes Schild mit der Aufschrift „Todesangst“. Hätte ich meine Klettersicherung vielleicht doch mitnehmen sollen?

Da auf Fotos Höhen und Tiefen kaum rüberzubringen sind, habe ich einen kurzen Clip von der Kante des Todesangst Felsen aufgenommen (15MB/15s). Vielleicht sollte ich endlich mal eine YouTube Karriere beginnen – LOL.

Ab hier wird der Weg schmal und ist definitiv nicht geeignet um ihn mit einem Rollator oder Kinderwagen zu begehen. Unter meinen Füßen liegt leichtes Geröll und an manchen Stellen scheint es mir Sinvoll, mich an den überstehenden Felsen zu halten. Zum Glück regnet es nicht. Es ist zwar frisch, aber die Sonne wärmt und macht gute Laune. 

Tatsächlich muss man hier etwas klettern

Der Klettersteig führt mich zurück nach Bremm. Meist gehe ich auf einem schmalen Wanderweg und an manchen Stellen sind Felsen zu überwinden, die mit einem Stahlseil gesichert sind. Es ist nicht sonderlich schwierig macht aber dennoch großen Spaß und ist Abwechslungsreich. Die Weinreben sind noch kahl und auch sonst ist die Landschaft noch im Wintermodus. Umso erfreulicher einen blühenden Strauch oder ein paar zarte Knospen zu entdecken, der Frühling kommt – ganz sicher!

Abschließend

Etwa dreieinhalb Stunden brauche ich für den Rundweg. Allerdings sind da Pausen, Fotografieren und Momente der Stille dabei. Wer es eilig hat, geht den Weg auch in zwei Stunden, aber wer will das schon. Der Rundweg endet an der Kirche in Bremm, von dort habe ich nur noch eine kurzes Stück zum Auto. Die kleine Runde von etwa 10km, habe ich nach der langen Winterpause sehr genossen. Das Wetter war während meiner Wanderung stabil mit vielen sonnigen Abschnitten. Jedoch auf meiner Rückfahrt, entlud sich der Himmel mit Graupel und Schnee. Da habe ich echt Glück gehabt.

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Wenn dir meine Geschichte gefällt, schreibe mir gerne einen Kommentar unten in die Box. Es würde mich freuen und motivieren weitere Stories über Unternehmungen und Mikroabenteuer zu schreiben. Also, bis demnächst zu einem neuen Abenteuer in diesem Blog…. tschüüüüs!

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