Der Frühling legt los. Den Winter über, muss ich ehrlicherweise zugeben, habe ich kaum Ausflüge unternommen. Ein paar Kilo Winterspeck könnten gerne verbrannt werden. Es liegt also nahe, einen Ausflug in meine Umgebung zu machen. Die neuen Schuhe müssen eingetragen werden, meine filmischen Skills trainiert werden und ich brauche dringend eine Überdosis Vitamin D. Kurzentschlossen fahre ich nach Bingen um eine Runde durch den Binger Wald und das Rheintal zu wandern. 

Los gehts.

Ab nach Bingen

Bingen, eine Kleinstadt am Mittelrhein, am ehesten bekannt durch Hildegard von Bingen. Entsprechend sind viele der regionalen Wanderwege Pilgerpfade. Hier verläuft auch der Jakobsweg, der letztendlich in Santiago de Compostella in Spanien endet. Doch Heute geht es um eine Runde im Binger Wald. Spanien muss warten.

Ich starte meinen Rundweg in Weiler bei Bingen. Die Route habe ich auf Komoot gefunden und nur minimal angepasst. Es stehen ca 24km mit rund 650 Höhenmeter an. Mit dabei habe ich die Sony RX100 Va und die Insta360 One RS.

Wegpunkt Belle Kreuz

Ein paar Straßen durch die Ortschaft, folge ich einem geteereten Feldweg (Heilig-Kreuz-Weg), an dem die Stationen der Passion Jesu, in Stein gehauen dargestellt werden. Der Weg endet einige Höhenmeter später im Wald an der Gedenkstätte Belle Kreuz.

Der Platz um das Belle Kreuz dient als Gedenkstätte für die Kriegsopfer des Zweiten Weltkriegs. Von hier aus geht mein Weg bergab zum Forsthaus Heiligkreuz und einem Spot, an dem Kinder einen großen Spaß haben.

Hängebrücke Binger Wald

Nach einem sehr matschigen Singletrail, komme ich oberhalb des Forsthauses Heiligkreuz an. Heute ist Sonntag, es ist sonnig und gute 22°C warm. Viele, viele Menschen tummeln sich hier, um einen schönen Tag in der Natur zu verbringen. Ich biege nach Links ab und erreiche die kleine Hängebrücke, die über eine kleine Schlucht und dem Kreuzbach führt, an. Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen auch mal über die Brücke zu laufen. 

Vom Waldlehrpfad zur Porticus Villa

Ein kleines Stück hinter der Hängebrücke, zweigt links ein kleiner Waldlehrpfad. Ich folge diesem und finde, hier gibt es nichts besonderes zu sehen oder gar zu lernen. Nach einer Weile dem Weg folgend, erscheint hinter großen alten Bäumen, die Ausgrabungsstelle einer alten römischen Villa. Hinter mir eine riesige Gruppe an Spaziergängern. Ich knippse schnell ein Foto und ziehe meines Weges.

Die Steckeschlääferklamm - ein Highlight

Es geht eine Weile durch den Wald und es taucht ein Wanderparkplatz auf. Erstaunlicherweise sind hier nur wenige Leute, obwohl dahinter der Trail der Steckeschlääferklamm startet. Etwa einen Klilometer entlang des Hasselbachs, schlängelt sich der Wanderpfad. Viele Brücken und Stege sind zu überqueren, moosbewachsene Felsen liegen im Bachlauf. Auf vielen Stationen finden sich geschnitzte Waldgeister, mal mitten im Baum, mal aus dem Stamm. Ich finde die Steckeschlääferklamm ist ein absolutes Highlight für Kinder. Hier kann nach Herzenslust getobt und gespielt werden.

Runter ins Rheintal

Nach rund 12,5km geht es für die kommenden vier Kilometer kontinuirlich bergab. Da ich relativ schnell unterwegs bin, geht es mir ziemlich auf die Knie. Mach das nicht nach und lass dir Zeit. Der Weg ins Rheintal ist landschaftlich wunderschön. Entlang des Weges stehen knorkige Eichen. Felsen die mit Moos bedeckt sind. Geröllhänge und blanke Felsen. Und dann, blitzt durch die Lichtungen der Rhein und man kann hier und da mittelalterliche Burgen entdecken.

Burg Reichenstein und zurück nach Bingen

Mittlerweile bin ich nahe des Rheinufers. Vor mir liegt die Burg Reichenstein, die man blöderweise über die Bundesstraße umgehen muss. Dahinter geht es zurück in den Wald und anschließend steil, zum Teil bis 19%, bergauf. Ich habe 17km mittlerweile hinter mir und die Beine sind schwer. Auch mein Wasser neigt sich dem Ende zu und ich kann keine Möglichkeit zum nachfüllen finden (Notiz an mich: Wasserfilter kaufen).

Ich knippse noch ein paar Fotos der Burg Reichenstein und bin danach nur noch damit beschäftigt, mich zu meinem Van zu schleppen. Die letzten Kilometer gehen heftig bergauf und mir fehlt die Kraft und so komme sehr langsam vorwärts.

Am Auto angekommen, lege ich mich erstmal hin und schlafe für eine Stunde ein. Auf der Uhr stehen 24,7km und 680Hm die ich in wenig mehr als fünf Stunden gegangen bin. Der heutige Tag hat mir aber klar gezeigt, das ich in der Winterzeit viel zu wenig gemacht habe. Konditionell habe ich einiges an Leistung verloren. 

Kommendes Wochenende, wenn das Wetter passt, plane ich eine weitere Unternehmung. Ob per Rad, zu Fuß oder schwimmend weiss ich noch nicht. Gerne würde ich mal eine Kajaktour machen. Die nehme ich mir jedenfalls für dieses Frühjahr vor.

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Wenn dir meine Geschichte gefällt, schreibe mir gerne einen Kommentar unten in die Box. Es würde mich freuen und motivieren weitere Stories über Unternehmungen und Mikroabenteuer zu schreiben. Also, bis demnächst zu einem neuen Abenteuer in diesem Blog…. tschüüüüs!

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