Es gibt viele Möglichkeiten nach Thailand einzureisen. Die einfachste, aber auch mit der kürzesten Verweildauer, ist die Einreise mit einem „Visa On Arrival“. Das bedeutet, man bekommt bei Ankunft in Thailand einen Stempel in seinen Pass gedrückt und man kann sich 30 Tage im Königreich aufhalten.
Da mir 30 Tage aber zu wenig sind, reise ich ich mit einem sogenannten TR-Visum, das mir 60 + 30 Tage Aufenthalt ermöglicht. Das TR-Visum muss allerdings schon in Deutschland ausgestellt werden. Das ist im Grunde nicht schwer, zumal dies seit Ende November 2021 auch Online möglich ist.
Link >> Thai-Visum online beantragen
Wie gesagt, kann man sich mit dem TR-Visum erstmal 60 Tage frei in Thailand bewegen. Kurz vor Ablauf der 60 Tage, hat man die Möglichkeit, weitere 30 Tage in einem der Immigration-Verwaltungen zu beantragen. Im Grunde eine einfache Sache, doch die thailändische Bürokratie, macht dies zu einer sportlichen Aufgabe.
Der erste Besuch
So dachte ich mir, ich beantrage die zusätzlichen 30 Tage schon Ende Dezember – was man hat, das hat man eben. Also bin ich frohen Mutes zum Immigration Office nach Jomtien gebraust und habe mich in die endlos scheinende Warteschlange eingereiht. Nach ca. 3 Stunden Wartezeit wurde ich dann auch zum Infocounter vorgelassen, aber dort wurde mein Vorhaben gnadenlos abgeschmettert. „come again end of January“, war die klare Ansage. Kein „wenn und aber“, hier wird nicht hinterfragt sondern gehorcht und so durfte ich unverrichteter Dinge wieder abziehen. Einen halben Tag verschwendet um diese karge Anweisung zu erhalten.
Zweiter Versuch
Ende Januar, Montag der 25.1. bin ich dann erneut auf dem Weg zur Immigration. Mich trifft bald der Schlag als ich die Warteschlange sehe. Sie reicht beinahe bis zum Strand. Was bleibt mir übrig, ich reihe mich ein. Ich warte gut 3,5 Stunden, bis ich endlich am Infocounter ankomme. Dort werden meine Papiere gecheckt, so weit – so gut, und dann in einen Wartebereich verwiesen. Nach kurzer Zeit bin ich an der Reihe, aber eine Erweiterung meines Visums bekomme ich nicht. Man muss einen Wohnsitz oder eine Hotelreservierung nachweisen. Also zeige ich den Mietvertrag meiner Wohnung, aber das wird nicht anerkannt. Mir wird erklärt, der Eigentümer müsse mich bei der Einwanderungsbehörde anmelden, was er jedoch nicht getan hat. Wie auch, der Knabe hockt in China und weis von gar nichts. Das versuche ich der missgelaunten Frau hinter dem Counter zu verklickern. Die verweist mich an den Hausverwalter und spielt pausenlos an ihrem Handy. Nach einem Telefonat mit der Verwalterin meines Apartments, musste ich mir eine Art „Meldebescheinigung“ ausstellen lassen, was mich mal schlapp 1600 Baht (43€) gekostet hat. Die Mitarbeiterin der Immigration meint dazu nur, „owner of agency have to pay“. Mit meiner „Meldebescheinigung will ich nun den Stempel in meinem Pass bekommen – doch Pustekuchen. Ich werde abermals am Infocounter harsch mit „come tomorrow again“ abgefertigt. Jeder Widerstand hier ist zwecklos. Ich gehe kurz zur Seite und spreche einfach einen Kollegen dieser harschen miesgelaunten Mitarbeiterin an. Jetzt bekomme ich wenigstens eine Wartemarke für den morgigen Tag, Nummer 122 – na dann.
Der dritte Besuch
Am frühen Morgen, es ist der 26. Januar, bin ich mal wieder beim Immigration Center in Jomtien, um mir den sehnlichst erwünschten Stempel in meinem Pass abzuholen. Dank der Wartemarke, muss ich mich nicht in die schier endlose Warteschlange einreihen, sondern Warte in einem gesonderten Bereich. Nun, laut der Wartemarke bin ich die Nr.122 und stelle mich auf eine Wartezeit um die vier Stunden ein. Zu meiner Überraschung sammelt ein Uniformierter die Wartemarken ein, und tauscht diese gegen einen Coupon aus. Aus meiner 122 wird eine 37. Bei meinem Sitznachbar wird aus einer 67 eine 82. Das sorgt für Unmut bei den anderen Wartenden. Bei einer Thailänderin, die hinter mir sitzt, wird aus einer 11 eine 121. Sie fetzt sich aufs heftigste mit dem Uniformierten, leider kann ich nur teilweise verstehen, aber freundlich ist es nicht. Nach gut 2 Stunden bin ich dann endlich an der Reihe, doch meine Papiere sind wohl nicht vollständig. Man fordert mein Visa, der Stempel in meinem Pass reicht eben nicht. Also flitze ich schnell in ein Geschäft, direkt neben dem Immigrationsbüro und lasse mein E-Visa ausdrucken…. 50 Baht (1,35€), pure Abzocke. Zurück am Counter darf ich denn das Entgelt von 1900 Baht (ca. 51€) aushändigen und werde gebeten Morgen wieder zu kommen. Ich falle vom Glauben, aber wer hier das Diskutieren anfängt, verliert sofort. Also ziehe ich ohne Stempel von Dannen.
Der vierte Besuch
Es ist Mittwoch der 27. Januar. Erneut suche ich das Gelände der Einwanderungsbehörde auf, um meinen Reisepass abzuholen. Als ich dann an der Reihe bin und meinen Pass kontrolliere, trifft mich fast der Schlag. Da haben diese Deppen doch tatsächlich ein falsches Datum eingetragen, was sogar noch vor dem Ablauf des TR-Visum liegt. Ich Reklamiere sofort und welch Wunder, es wird anstandslos korrigiert. Nun habe ich ich endlich, nach viermaligen Versuch, die Erweiterung meines TR-Visums.
Mein Fazit
Um eine Erweiterung des TR-Visums zu bekommen, muss ich 4 Tage meines Aufenthaltes investieren. Natürlich bin ich nur ein Gast in Thailand und verhalte mich auch dementsprechend. Aber die so oft erwähnte thailändische Freundlichkeit kann ich hier nicht finden. Nur übellaunige, oft am Handy spielende, genervte Beamte und Mitarbeiter. Ich erkenne keine Bereitschaft Erklärungen oder Hilfestellung zu leisten. Der bürokratische Aufwand ist erheblich. Es sind wirklich viele Dokumente nötig um diese 30 Tage zur erhalten. Wer glaubt die deutsche Bürokratie sei nicht zu toppen, dem empfehle ich einen längeren Aufenthalt in Thailand mit Behördengängen. Irgendwie erinnert mich das hier so ein bisschen an Asterix und Obelix die versuchen, den Passierschein A38 zu bekommen.
Insgesamt ärgere mich sehr über dieses harsche und respektlose Verhalten der Beamten und Mitarbeiter des Immigration Office Jomtien. Auch weitere Vorkommnisse während meines Aufenthaltes in Thailand, bewegen mich dazu einen weiteren Aufenthalt in Thailand stark zu überdenken. Touristen die nur für kurze Zeit sich im Königreich aufhalten, wird das nicht interessieren oder auffallen. Aber ein Expat oder Langzeit-Tourist könnte sich durch solch ein Verhalten einen gewissen Frust einfangen.
Wenn dir meine Geschichte gefällt, schreibe mir gerne einen Kommentar unten in die Box. Es würde mich freuen und motivieren weitere Stories über Unternehmungen und Mikroabenteuer zu schreiben. Also, bis demnächst zu einem neuen Abenteuer in diesem Blog…. tschüüüüs!
Ich glaube die ALLES,was du erlebt hast !!
Es ist wirklich so,ich bin auch schon STUNDENLANG angestanden ( jetzt macht das ein Büro für mich,gegen Bezahlung !) Mittlerweile lebe ich über 13 Jahre in Pattaya.Ich muss nur in AUSNEHMEFÄLLEN dort hin !! Jahresvisum
zum Beispiel.
Hallo Idnyk. Vielen Dank für deinen Kommentar. Die Idee meine Visangelgenheiten an ein Büro abzugeben hatte ich auch schon. Alternativ könnte man auch das Immigration Office in Rayong nutzen, bin mir aber nicht sicher ob das Funktioniert. Vergangenen Dezember musste ich mein Visum erneut verlängern lassen. Diesmal hat alles mit einem einzigen Besuch funktioniert, so wünsche ich mir das immer.