Der August geht in die Endphase, draußen lacht die Sonne und es ist sehr warm. Zeit sich in den Höhenlagen der allgäuer Alpen abzukühlen. Arbeitskollegen haben mir außerdem verraten, das es leckere Weißwürstchen auf´m Hochgrat gibt..
Hochgrat? Noch nie gehört. Wo is´n das?
Der Hochgrat
Der Hochgrat, ein Berg im westlichen Allgäu, zu Fuße der kleinen Stadt Oberstaufen, ist mit seinen 1834m einer der höheren Berge im Allgäu. Natürlich fährt man nicht nur zum Weißwurst essen dorthin, denn es gibt auch Kaiserschmarn. Wer nicht zum essen den langen Weg auf sich nimmt, kann nur ein Wanderfreund, Kletterer oder Gleitschirmflieger sein. Klingt interessant, ich mache mich auf den Weg.
Ankunft in Steibis
Gegen Mittag komme ich in Steibis, in einem Ortsteil von Oberstaufen an. Hinter der Talstation der Seilbahn ist ein großer, aber kostenpflichtiger Parkplatz. Ich stelle den Wagen ab, schnell noch den GPS-Track in Komoot laden… F#@!k. Willkommen im besten Deutschland aller Zeiten. Kein Mobilfunknetz. Zum Glück gibts an der Seilbahn ein kostenfreies W-LAN und nachdem die Daten auf meinem Handy sind, gehts los.
Aufstieg zur Bergstation
Für den Aufstieg entscheide ich mich für den der Talstation am nähesten gelegenen Einstieg. Der Weg führt mich über die untere Lauchalpe, vorbei an einem Wasserfall zur oberen Lauchalpe. Zunächst ganz unspektakulär auf geteerten Wegen bis zum Gasthof untere Lauchalpe. Ich bleibe kurz stehen um ein paar Fotos zu machen, doch was ist das denn? Ich habe keine Speicherkarte in der Kamera und so bleibt mir nichts anders übrig als mit dem Smartphone zu knippsen… mal wieder.
Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel und ich beginne schnell zu schwitzen. Diesmal habe ich drei Wasserflaschen je 0,7l eingepackt, da bei meinen letzten Bergwanderungen zwei Flaschen einfach zu wenig waren. Zeit für die erste Erfrischung.
Der Weg führt weiter steil bergauf, zum Teil auf Schotter, vorbei an einem kleinen Wasserfall. Leider sind die Fotomöglichkeiten am Wasserfall eher bescheiden, sodass ich mich weiter in Richtung obere Lauchalpe begebe.
Nach einer Weile passiere ich das Haus obere Lauchalpe. Ich denke mir, hier sollte ein Automat stehen, an dem man sein Parkticket kostenlos entwerten kann. Das wäre doch ein fantastischer Beitrag zur Erhaltung und Förderung der Volksgesundheit… hahaha.
Allmählich kann ich die Bergstation der Seilbahn deutlich erkennen. Es kann also nicht mehr weit bis nach oben sein. Noch ein paar Schlücke aus der Flasche und es geht weiter bergauf. Der Wald lichtet sich und die Rundumsicht ist einafch nur atemberaubend. Am Gasthof obere Lauchalpe wird in der Ferne der Sentis, in den schweizer Alpen sichtbar. Jetzt nur noch ein paar Schritte zu den ersehnten Weißwürstchen.
Die letzten Meter zum Gipfelkreuz
Nachdem ich mich im Restaurant tatsächlich mit Weißwürstchen gestärkt und das Panorama ausgiebig genossen habe, nehme ich die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz in Angriff. Auf dem Weg nach oben, wird einem klar, warum der Berg Hochgrat heißt. Man wandert fast an der Kante einer Bergkette entlang, die nach Norden hin abrupt abbricht. Wie in Deutschland üblich ist natürlich alles mehrfach abgesichert, sodass kein Tollpatsch von den Kante stürzen kann. Das Gipfelkreuz, das auf 1833m N.N. steht, erreiche ich nach rund 20 Minuten. Hier kann ich mich aber nur kurz aufhalten, da es nur so vor Fliegen wimmelt. Nach ein paar Fotos steht der Rückweg zum Tal an.
Abstieg ins Tal
Der Abstieg zurück zum Auto steht an. Dazu gibt es aber mehrere Möglichkeiten.
- Die erste wäre, zurück zur Bergstation und per Seilbahn nach unten.
- Die zweite wäre, zurück zur Bergstation und den Weg, den ich gekommen bin, wieder runter
- Die dritte wäre, weiter den Weg Richtung Rindalphorn gehen, dann aber links den Abstieg über die Brunnenauscharte.
Anders, als der Weg bergauf, ist der Rückweg erheblich anspruchsvoller und es geht relativ steil bergab. Das Panorama ist atemberaubend schön und ich kann nicht genug von diesem Anblick bekommen.
Bergab komme ich ziemlich schnell vorran, fast schon zu schnell. An einem kleinen Wasserfall nehme ich noch etwas Wasser mit und erreiche dann auch schon bald einen kleinen Wald. Hier geht es noch einmal ziemlich steil bergab bis zum Gasthof Alpe Simatsgrund. Von nun an, führt ein geteerter Weg zurück zum Parkplatz an der Hochgratbahn.
Die Hochgratbahn
Wer den mühsammen Fußweg zum Gipfel scheut, kann für ca. 15€ mit der Seilbahn den Berg erklimmen. Das Angebot wird rege genutzt, denn bei meinem Aufstieg begenen mir viele, viele, viele Menschen die den Weg Richtung Tal auf sich nehmen.
Weitere Informationen zur Hochgratbahn findet man auf deren >> Website
Zusammenfassung und Fazit des Wandertages
Mein Tagesausflug mit Rundwanderung am Hochgrat war eine gute Idee und ich möchte gerne noch diesen Sommer wieder kommen. Der Aufstieg zur Bergstation war zwar anstrengend, aber wegen des für den Massentourismus angelegten breiten und geglätteten Wanderweges auch etwas langweilig. Interessant hingegen war der Abstieg über die Brunnenscharte, wo der Weg einem Singletrail gleich kommt. Landschaftlich wird alles geboten. Wald, Alm und blanker Fels. Am Gipfel angekommen wird man mit einem fantastischen Rundumblick in die tiefen der Alpen, und Richtung Norden der Blick bis nach Ulm belohnt. Der Rundweg ist meiner Meinung nach auch für ungeübte Wanderer bzw. Anfänger zu bewältigen. Und wer am Berg dann doch schlapp macht, kann mit der Seilbahn wieder hinabfahren.
Wenn dir meine Geschichte gefällt, schreibe mir gerne einen Kommentar unten in die Box. Es würde mich freuen und motivieren weitere Stories über Unternehmungen und Mikroabenteuer zu schreiben. Also, bis demnächst zu einem neuen Abenteuer in diesem Blog…. tschüüüüs!